Freitag, 30. Dezember 2016

Jahresrückblick 2016

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
5.
Die harten Fakten sind eigentlich sehr positiv: ich wohne schön, alle sind halbwegs gesund, wir haben es warm und gemütlich und genug zu essen.
Aber emotional, puh... Die Vorstellung von Mutterschaft differiert extrem zur Realität, und auch sonst habe ich einige Erkenntnisse gewonnen, die ich lieber nicht hätte gewinnen wollen. Ich habe meine rosarote Brille verloren, sehe vieles ungeschönt und negativ und suche nach neuen Wegen, die mir mein Leben erleichtern.

Zugenommen oder abgenommen?
Achja. Gleichbleibend. Genervt von der Gesellschaft und deren Vorstellung, dass Frauen einen flachen Bauch haben sollen. Da meine Figur ingesamt schlank ist, aber am Bauch das Fett sitzt, denken viele, ich sei schwanger. Manche gratulieren oder fragen, ob das dritte Kind (das ich mir herzensmäßig zwar wünschen würde, aber meine Vernunft hält mich da für wahnsinnig) unterwegs ist. Leider habe ich bis jetzt darauf keine passende Antwort gefunden. Wenn jemandem zu diesem Thema eine schlagfertige Antwort einfällt, her damit!
2x die Woche Sport ist OK. Weniger Chips. Vielleicht hilfts ja.

Haare länger oder kürzer?
Wieder etwas länger. Aber immer noch Kurzhaarfrisur.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Anhaltend gut.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger ausgegeben, da ich gerade in Karenz bin und daher von zurückgelegtem lebe bzw. der Mann dankenswerterweise die laufenden Ausgaben trägt.

Der hirnrissigste Plan?
Vielleicht war der Zeitpunkt unseres 5 wöchigen Urlaubs falsch gewählt. Mini-Madame wollte gerade zu dem Zeitpunkt die ersten Schritte machen und war von der Enge des Wohnmobils nicht immer begeistert. Und das hat den Urlaub unter anderem anstrengend gemacht.

Die gefährlichste Unternehmung?
Gab's keine. 

Die teuerste Anschaffung?
Hm, vermutlich mein Outdoor Wintermantel. Damit ich ich im Regen auf den Spielplatz gehen kann.

Das leckerste Essen?
Das Essen in dem Hotel, in dem wir geheiratet haben. Zum 1. Hochzeitstag.
Oder auch im Restaurant anlässlich des Geburtstags der Schwägerin.

Das beeindruckenste Buch?
Mareice Kaisers "Alles inklusive". Unfassbar berührend, herzzerreissend und positiv kämpferisch.

Der ergreifendste Film?
Hm, ergreifend.  
Ich denke "The danish girl" wegen der tollen Leistung der beiden Hauptdarsteller, diese Liebe bzw. diese Beziehung darzustellen. 

Die beste Serie?
Ich schau ja ganz klassisch fern. Oldies but goldies: "Grey's Anatomy". (Wobei mich da gerade unglaublich stört, wie man als 3fache verwitwete Mutter Vollzeit Karriere macht, also dieses verrückte Leben mit Kindern einfach so unbeachtet nebenbei laufen kann.) 
Als Kinderserie hab ich sehr über "Der kleine Nick" schmunzeln können.

Die beste CD?
Mit meinen Kindern komm ich ja zu nix. Musik kommt da zu kurz.
Bzw. finde ich weiterin Stille schön, wenn den ganzen Tag Trubel herrscht.

Das schönste Konzert?
Das einzige Konzert war wohl das von Gregor Meyle, zu dem ich ganz überraschend und netterweise von einer lieben Nachbarin eingeladen wurde.War gut.
Achja, die minimusic Konzerte im Brucknerhaus. Die sind immer schön.
Nächstes Jahr gehts zu Robbie!!!

Die meiste Zeit verbracht mit...?
Der Famile, also hauptsächlich mit den Kindern.

Die schönste Zeit verbracht mit...?
Mini- Madame.

Vorherrschendes Gefühl 2016?
Wie soll ich das beschreiben, was ist das richtige Wort dafür?
Zäh.
Unzufriedenheit, Enttäuschung. Das Leben mit Kindern hab ich mir sicher nicht so anstrengend vorgestellt.
Grübeleien, wie mein Leben besser schöner toller werden kann.
Aufgefressen von meiner Unfähigkeit, mit der Trotzigkeit und Bockigkeit von Madame umgehen zu können. Wobei ich jetzt vielleicht einen Weg für mich gefunden habe, das einfach so zu akzeptieren, wie es ist.
Erschrocken darüber, wie unterschiedliche Vorstellungen vom Leben mit Kindern dazu führen, sich emotional allein auf sich gestellt zu fühlen und dadurch leider auch die Partnerschaft anzuzweifeln.

2016 zum ersten Mal getan?
Mit einem Wohnmobil in Urlaub gefahren.
In Schweden, Norwegen und Dänemark in Urlaub gewesen.
Kochkurs.
Hummer gegessen (muss aber nicht nochmal sein- ich mag eben keine Schalentiere)

2016 nach langer Zeit wieder getan?
?

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Auf das vorherrschende Gefühl 2016. s.o.
Wie immer den einen oder anderen Streit, den ich angezettelt hab, anstatt zu schweigen, in dem Wissen, dass die Aufregung bei Schweigen in 3 Minuten wieder vorbei wäre, wohingegen die Aufregung nach dem Streit Stunden, Tage, Wochen, Monate in unterschiedlicher Intensität anhält.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Dass ich in Erziehungsfragen mehr an einem Strang ziehen möchte - ein utopischen Wunsch.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Madames Zeichnungen und Basteleien.
Mein Tablet.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Vermutlich die Anregungen und Bestätigungen, die ich in Gesprächen mit anderen erfahre (neulich z. B. die Anmerkung, eine gewisse Person sei doch auch ein anstrengender Fall, bzw. hochgezogene Augenbrauen meiner Freunde über hier geforderte Familienhilfestellungen (ich sage nur Garten)).

Der schönste Satz, den ich zu jemanden gesagt habe?
Das müssen diejenigen beurteilen, mit denen ich gesprochen hab.

Besseren Job oder schlechteren?
Da ich in Elternzeit/ Karenz bin, immer noch den gleichen. Und ich hoffe, mit meinen Arbeitszeitwünschen an meiner bisherigen Arbeitsstelle im Mai wieder starten zu können.

Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn ja, was?
Auch wenn ich das nicht persönlich gewonnen habe, sondern dazu eingeladen wurde: das Gregor Meyle Konzert.
Ein paar Euro im Lotto.

Mehr bewegt oder weniger?
Mehr.
2x die Woche für mich, dazu 2-3x die Woche Kinderturnen.

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Die üblichen Verdächtigen Husten, Schnupfen. Allergien.
Teilweise lästig, teilweise ausdauernd, aber nix schlimmes.

Davon für Dich das schlimmste?
Dass Madames Allergien ein halbes Jahr Medikamente erfordern. Aber wir hypersensibilisieren jetzt.

Dein Wort des Jahres?
MAMMM-A! Popoo! Lulluuu! Op-A!

Dein Unwort des Jahres?
Nein, ich will nicht (von Madame).

Dein Lieblingsblog des Jahres?
Buddenbohm. Das nuf. berlinmittemom. Novemberregen. Das zweite Kind sind Zwillinge.

Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?
Wege zu finden, alles unter einen Hut zu bringen. Guten Gewissens mehr auf mich achten.

2016 mit einem Wort?
Anstrengend.

Vorsätze für 2017?
Eigentlich kann's fast nur besser werden.

Mehr Gelassenheit und Humor.
Mehr Freunde treffen.
Mehr Lachen.
Mehr Ich. Mehr mein Herz stärken und das, was es einengt, loslassen, abschütteln und verändern.

Gesund bleiben.

Dienstag, 8. März 2016

Glück

Weil es seit drei Tagen so schön friedlich hier zu Hause ist, wollte ich das hier mal festhalten.
Kein ständiges neinmachichnichtneinwillichnichtneinkannichnichtneinneinneinaberichwilldasichwilldasichwilldassofortaufderstelleochachgrrrblödemama...
(OK, wirklich nicht den ganzen Tag, es gibt natürlich kleine Streitereien, aber nicht mehr dieser ständige absolute Widerstand).
Wenn ich jetzt nur noch wüsste, warum. Was wir anders gemacht haben als sonst. Oder sind einfach ganz von allein irgendwelche Hirnsynapsen zusammengewachsen?

Mittwoch, 2. März 2016

Krankenlager

Dies ist ein Bericht über einen Tag in unserem Krankenlager.
Maxi-Madame ist seit fast einer Woche krank. Angefangen mit Fieber und Husten sind wir  Tage später wieder zu unserer üblichen Fahrt ins Kinderkrankenhaus zur Bestätigung von meiner Befürchtung, dass es doch wieder Lungenentzündung ist, gefahren. Wenigstens ist sie seit 3 Tagen wieder fieberfrei, hustet aber noch ganz schlimm und ist bei weitem noch nicht fit.
Mini- Madame fiebert seit gestern, daher auch die enorme Anhänglichkeit, über die ich mich tags zuvor noch gewundert hatte. Wenigstens hat sie nachts halbwegs gut geschlafen, so dass auch ich einigermaßen erholt aufstehe. Auch wenn ich morgens nienienie frisch bin. Typ Morgenmuffel halt.
Mini- Madame weckt mich also gegen 6:30. Fiebrig, quengelig, anhänglich. Die 2 Stunden, bis Maxi- Madame aufwacht, nutzen wir zum Anziehen, mehrfachen Windeln wechseln, frühstücken. Mini- Madame kann zwar noch so müde sein, aber kaum ist die große Schwester wach, ist sie wieder quietschlebendig. Gegen 10:00 ist es aber wieder an der Zeit für das Vormittagsschläfchen.
Maxi-Madame startet wieder mal mit einer super Aktion in den Tag. Sie lässt ihren Popo ganz tief in die Kloschüssel hängen, wischt sich dann den Popo nicht ab, sondern legt sich dafür etwas Klopapier ins Höschen, die Hände werden beim Händewaschen zur Merkelraute bzw. zur liegenden 8 geformt, so dass kein Wasser über die Hände fließt. Die Seife wird ignoriert. Diese Aktion erfordert also mehrmaliges Ermahnen meinerseits, so dass die Maxi-Madame schon wieder übelgelaunt in den Tag startet (Dieses Prozedere beim Toilettengang ist schließlich nicht das erste Mal, das so seltsam ausgeführt wird). Um die quengelige Mini-Madame beruhigen zu können, lasse ich die Grosse fernsehen und auch nebenbei frühstücken. Ein Hoch auf den Babysitter Fernsehen!
Als die kleine Schwester endlich eingeschlafen ist, suchen wir uns auf Pinterest einige Osterbastelideen, die wir umsetzen können. Maxi-Madame entscheidet sich für Ausmalbilder und einen zu knüllenden Papierosterhasen, bei dem ich jetzt schon ahne, dass dies Wutanfälle hervorrufen wird, da die Papierkugeln am Finger kleben bleiben werden. Und bei klebrigen Fingern kennt die Große keinen Spaß. Meine Befürchtungen werden auch erfüllt. Begleitet von der Frage "Warum machen wir das? Ich will fernsehen." Nichtsdestotrotz wird zu meiner Verwunderung am Abend dem Mann stolz von dem Hasen erzählt.
Die Kleine wacht nach einer Stunde wieder auf, wir machen dann Mittagessen, wofür es schon höchste Zeit wird, da die Große nur noch grantelt, ein eindeutiges Zeichen für Hunger, jedoch nienienie zugegeben wird, dass man hungrig ist. Gott sei Dank hatte ich noch Pfannkuchen in der Tiefkühltruhe, so daß ein schnelles Mittagessen gezaubert werden kann.
Nachmittags werde ich ständig von der Großen mit der Frage gelöchert, wann wir endlich die von der Nachbarin netterweise versprochenen BenjaminBlümchen-DVDs holen können und wann sie endlich wieder Fernseh schauen darf. So toll und für mich erleichternd der Fernseher ist mit dem Fernsehprogramm von KiKa und einigen Youtube- Sendungen oder DVD- Filmen, so nervig kann er sein, da der ständige Wunsch nach ihm geäußert wird.
Gegen 14:00 ist die Kleine schon wieder so müde, daß der Kopf schon auf meiner Schulter abgelegt wird. Wir ziehen uns zum Stillen ins Schlafzimmer zurück. Die Kleine ist beim Nuckeln auch schon eingeschlafen, da brüllt die Große einige Male "Das Telefon klingelt!". Dies würde ich im Schlafzimmer eventuell gar nicht hören, da die Distanz zum 4. Zimmer, wo das Telefon steht, zu groß ist, aber es ist schlichtweg gelogen. Das Telefon hat nicht geläutet, kein entgangener Anruf wird angezeigt. Tief tief tief durchatmen und zählen. Anstatt froh zu sein, dass die kleine Schwester schläft, brüllt uns die Große wach. Es ist mir ein Rätsel, was sie damit erreichen will. Schließlich hätte sie dann Exklusivzeit mit mir. Aber das scheint in die Kategorie Geschwisterliebe zu fallen.
Eine halbe Stunde später unternehme ich einen neuen Stillversuch, um Mini- Madame zum Schlafen zu bringen. Erfolgreich. Die Große hat sich einstweilen mit TipToi unterhalten. Nun spielen wir 2 Spiele, ein Bewegungsspiel und ein Strategiespiel. Ersteres spielen wir ganz gerne, aber ich merke, daß die Große immer noch ziemlich schlapp ist. Das zweite Spiel klappt trotz der empfohlenen Altersangabe schon ganz gut, nach der Hälfte bricht die Maxi-Madame es aber durch einen Handwisch über das Spielbrett ab. Sie mag nicht mehr. Obwohl ihr keine Niederlage gedroht hat, wir lagen beide ganz gut im Rennen. Ich räume seufzend und rätselnd die Spiele zusammen, und kümmere mich dann um die Küche und räume dort auf. Da das Baby immer noch schläft, setze ich mich an eine Oster-Bügelperlenlegerei. Obwohl Maxi-Madame den ganzen Tag gemeint hat, sie möchte keine Bügelperlenarbeit legen, setzt sie sich doch dazu. Die Langeweile scheint einfach zu groß zu sein.
Endlich kommt der Mann. Nun auch sehr erkältet (aber er erleidet Gottseidank nie einen "Männerschnupfen").
Mini-Madame erwacht kurz darauf, hoch fiebernd (39,4°). Erstaunlicherweise ist sie aber noch gut gelaunt. Aber eindeutig geschwächt. Ohne sonstiges Krankheitszeichen.Wir geben ihr ein Fieberzäpfchen. Je nach Nachtverlauf werden wir morgen entscheiden, ob wir doch zu Kinderärztin fahren.
Die liebe Nachbarin läutet (endlich!) und bringt uns netterweise die versprochenen DVDs, die auch großzügigerweise und ohne Murren gegen einige von unseren geliehen werden. Die versprochene Folge BenjaminBlümchen darf von der nun glücklichen Maxi-Madame geschaut werden.
Beim Abendessen geht es vergleichsweise ruhig zu, allerdings bleiben die "Machtspielchen", wer wo sitzen darf und wann Plätze getauscht werden, nicht aus. Ich setze mich einfach auf einen freien Sessel, von dem ich guten Zugang zur Küche habe, schließlich wird ja auch immer um Nachfüllen der Getränke, Nachschlag oder Änderung des Essens gebeten (höflich formuliert).
Nach dem Abendessen spielen die Mädchen noch mit dem Hoolahoop-Reifen, sind aber schon sichtlich k.o. Die Kleine schläft um 19:30, die Große um 20:00 binnen Sekunden nach dem Lichtausschalten.
Ich hoffe auf eine ruhige Nacht. Und dass beide schnell wieder gesund werden. Bei der Großen fürchte ich aber, dass sie noch länger zu Hause bleiben wird. In dem Zustand kann ich sie nicht in den Kindergarten schicken.
Schlimmer Lagerkoller droht.
Werde beim nächsten Besuch bei der Kinderärztin auch nach einem Rezept für gute Nerven bitten.